Gallenblasenkrebs

Quelle: Krebsliga Schweiz

Etwa 330 Personen erkranken in der Schweiz jährlich an Krebs der Gallenblase oder der Gallengänge. 55% der Betroffenen sind Frauen, 45% Männer. Gallenblasenkrebs kommt fast ausschliesslich in höherem Alter vor: Zwei Drittel aller Patientinnen und Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose 70 Jahre oder älter.

Die Gallenblase liegt zwischen Leber und Darm. Die Gallenblase speichert die von der Leber produzierte Galle. Sie ist für die Verdauungsvorgänge im Dünndarm wichtig. Bei Bedarf wird deshalb Galle durch den Gallengang in den Dünndarm geleitet.

Risikofaktoren

  • Gallensteine oder Gallenblasenentzündungen
  • Primär sklerosierende Cholangitis (Entzündung der Gallengänge)
  • Polypen in der Gallenblase
  • Parasiten in den Gallenwegen (z.B. Leberegel, Saugwürmer)
  • Rauchen
  • Chemikalien (Nitrosamine)
  • Übergewicht

Symptome

Krebs der Gallenblase oder Gallengänge verursacht oft erst Beschwerden, wenn der Tumor den Abfluss der Galle in den Dünndarm behindert. Dadurch werden Symptome ausgelöst, wie sie auch bei einer Gelbsucht auftreten:

  • Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel
  • Dunkle Verfärbung des Urins
  • Heller Stuhlgang
  • Juckreiz
  • Einige Betroffenen leiden unter Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen

Diagnose

Zur Diagnose werden die Bauchorgane mit Ultraschall oder Computertomografie untersucht.

Mit einer «endoskopischen retrograden Cholangiografie» (ERC) kann die Gallenblase untersucht und Gewebeproben entnommen werden. Bei einer ERC wird ein Endoskop durch den Dünndarm, bis zu der Stelle wo der Gallengang mündet, eingeführt. Danach wird ein Kontrastmittel in den Gallengang gespritzt und gleichzeitig ein Röntgenbild angefertigt. Auf dem Röntgenbild kann die Ausdehnung des Tumors in den Gallengängen und der Gallenblase beurteilt werden.

Therapie

Die Behandlung von Gallenblasen- und Gallengangkrebs wird individuell geplant. Ausschlaggebend für die Behandlung sind die Grösse und Art des Tumors sowie das Erkrankungsstadium.

Die hauptsächlichen Behandlungsmethoden sind:

  • Operation: Falls sich der Tumor nicht zu weit ausgebreitet hat, wird er zusammen mit Teilen der Leber entfernt.
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie