Bestrahlungsablauf

Ablauf einer Strahlentherapie

Die Planung und Durchführung einer Strahlenbehandlung ist ein sehr komplexer Prozess, der höchsten Anforderungen genügen muss. Unterschiedliche Spezialisten – Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (MTRA), Medizinphysiker und Radioonkologen – arbeiten für die Durchführung einer Bestrahlung eng als Team zusammen. Eine erfolgreiche Behandlung basiert nicht nur auf modernen Bestrahlungsgeräten und fachlichem Wissen, sondern auch auf dem Verständnis für den Patienten, menschlicher Wärme und Fürsorge.

Das erste Gespräch

Nachdem die Diagnose und das Vorgehen im Tumorboard unter Beisein aller Krebsspezialisten festgelegt wurde, führt der Radioonkologe mit dem Patienten ein umfassendes Gespräch über den Behandlungsplan und die Abläufe in der Radioonkologie. Für diese erste Begegnung wird viel Zeit eingeplant, denn es geht darum, den Patienten über die Erfolgsaussichten und mögliche Nebenwirkungen der Bestrahlung zu informieren. Angehörige und Partner sind bei diesem Gespräch ebenfalls willkommen. Sie sind eine wichtige emotionale Stütze in der bevorstehenden Behandlung.

Bestrahlungsplanung mit 3D

Für jeden Patienten wird ein persönlicher Bestrahlungsplan erstellt. Die dreidimensionale (3D) Bestrahlungsplanung, die zu einer der genausten Formen der Bestrahlungsplanung zählt, ist am Claraspital Standard. Von jedem Patienten wird eine Computertomographie (CT) der Tumorregion durchgeführt. Dieser 3D-Datensatz des Patienten wird mit speziellen, sehr leistungsfähigen Softwareprogrammen aufwendig weiterbearbeitet. Der Tumor und seine möglichen Ausbreitungswege, das so genannte Zielvolumen, sowie die umliegenden gesunden Organe können auf den Bildern Schicht für Schicht genau eingezeichnet werden.

Die direkte Anbindung an das PET-CT der Nuklearmedizin und eine Überlagerung mit Magnetresonanztomographie-Aufnahmen (MRT) aus der Radiologie ermöglichen eine genaue und schonende Festlegung der zu bestrahlenden Region. Anschliessend erstellen MTRA und Medizinphysiker verschiedene Bestrahlungspläne. Das Ziel dabei ist, den Tumor mit einer ausreichend hohen Strahlendosis zu behandeln und gleichzeitig die umliegenden gesunden Organe optimal zu schonen. Arzt und Physiker entscheiden gemeinsam, welcher Bestrahlungsplan diese Kriterien erfüllt und für den Patienten ausgewählt wird. Damit kann sichergestellt werden, dass jeder Patient entsprechend seiner Erkrankung die bestmögliche Bestrahlung erhält.

Simulation mit CT- und Lasertechnik

Anschliessend wird bei der Simulation der gewählte Bestrahlungsplan mit seinen Referenzpunkten und den Bestrahlungsfeldern auf den Patienten übertragen. Diese Referenzpunkte werden nach genauer Lagerung des Patienten auf dem CT-Tisch mit Hilfe von ferngesteuerten Lasern auf die Haut projiziert und mit speziellen Punkttätowierungen markiert.

Diese Markierungen werden für die täglich wiederholte Lagerung und korrekte Bestrahlung des Patienten verwendet. Sie dürfen nicht verändert oder abgewaschen werden. Die Hautmarkierungen können nach der Behandlung entfernt werden bzw. sie verblassen im Laufe der Monate. Im Claraspital steht eigens für die Bestrahlungsplanung und die Simulation ein speziell für die Radioonkologie gefertigter CT zur Verfügung. Dieser CT ist mit einer besonders grossen Öffnung versehen, so dass alle Patienten in der für die Bestrahlung günstigsten Lagerung und Position untersucht werden können.

Die Bestrahlung

Die Bestrahlung wird von speziell ausgebildeten Fachleuten (MTRA) durchgeführt und vom Arzt und Physiker genau überwacht. Dieses Mehraugenprinzip wird in der Radioonkologie des Claraspitals bei allen Abläufen angewandt und sichert eine optimale Behandlungsqualität. Bei der ersten Bestrahlung werden durch die MTRA noch einmal alle Parameter überprüft und die Bestrahlungsfelder dokumentiert. Abhängig von der verwendeten Bestrahlungstechnik dauert der gesamte Bestrahlungsprozess ca. 15 bis 30 Minuten. Hierbei benötigen die präzise Lagerung des Patienten und die genaue Kontrolle aller Bestrahlungsparameter, die zuvor definiert wurden, die meiste Zeit.

Die reine Bestrahlungszeit beträgt in der Mehrzahl der Fälle nur einige Minuten. Während der Strahlentherapie, die sich meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstreckt, wird der Patient intensiv vom Team betreut. Am Ende der Therapie findet ein Abschlussgespräch mit dem Radioonkologen statt, in dem der weitere medizinische Ablauf und das Verhalten nach der Strahlentherapie besprochen werden. Meist wird 4 bis 6 Wochen nach Beendigung der Therapie noch ein ambulanter Wiedervorstellungstermin vereinbart, um den weiteren Verlauf zu beurteilen.

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