PET-CT

Was ist PET/CT?

Die PET/CT ist eine Kombination aus Positronen Emissions Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) in einem Gerät.

Sie vereint zwei unterschiedliche und sich ergänzende bildgebende Verfahren und ermöglicht so die Erstellung eines präzisen Bildes, in dem Körperstruktur und -funktion in einem Bild gemeinsam dargestellt werden.

Die exakte Position, Grösse, Aktivität und Ausbreitung z. B. einer Tumorerkrankung kann so im gesamten Körper bestimmt werden, ebenso die Funktion des Herzens oder des Gehirns.

Was ist PET?

PET (Positronen-Emissions-Tomografie) ist ein Verfahren, welches Schnittbilder Ihres Körpers liefert. Es werden dabei radioaktiv markierte Substanzen bei Ihnen angewendet, deren Verteilung im Körper mit einer PET-Kamera aufgezeichnet werden kann.  Dabei kommen – in sehr geringen Mengen – Stoffe zum Einsatz, die am normalen Stoffwechsel des Körpers teilnehmen, wie etwa Zucker. Da diese markierten Substanzen im Körper weitgehend normal um­gesetzt werden, ist mit der PET eine Darstellung der natürlichen Zellfunktionen – beispielsweise des Zuckerstoffwechsels – möglich.

Damit die PET-Kamera etwas sehen kann, müssen wir Ihnen eine Substanz spritzen (in Ihrem Falle Zucker), welche mit einem radioaktiven Stoff markiert ist. Der Zucker reichert sich während einer Wartephase, je nach Untersuchung 30 – 90 Minuten, in den Körperzellen an. Optimale Entspannung ist dabei von grosser Wichtigkeit. In den Zellen mit höherem Stoffwechsel (z.B. im Gehirn, aber auch in Krebszellen) reichert sich mehr Zucker an, was dann auf den ausgewerteten Bildern als intensiver gefärbte Zone sichtbar wird (Bild oben links). Mit einer CT oder MRI alleine können diese Stoffwechselvorgänge nicht sichtbar gemacht werden.

Was ist CT?

Die CT ist ein Routine-Verfahren, mit dem anatomische Schnittbilder des Körpers mit Hilfe von Röntgenstrahlen erstellt werden. Mit der CT kann man die genaue Grösse und Position eines Krankheitsprozesses exakt bestimmen, aber häufig nicht frühzeitig und ausreichend sicher zwischen gesundem und Tumorgewebe unterscheiden. In den meisten Fällen ist es notwendig, ein Kontrastmittel zu verabreichen, um aussagekräftigere Bilder zu bekommen. In diesem Fall werden Sie während der Untersuchung ein «Atemkommando» erhalten mit der Bitte, für ca. 20 Sekunden die Luft anzuhalten.

PET/CT= PET + CT in einem Gerät!

In einem einzigen Untersuchungsgang werden die sich ergänzenden Vorteile beider Verfahren genutzt und zu einem hoch aussagekräftigen Befund vereint. Die Treffsicherheit der Befundung einer PET/CT ist hierbei gegenüber der jeweiligen Einzeluntersuchung und getrennten Beurteilung deutlich höher. Für Sie als Patient kann weiterhin der Vorteil hinzukommen, dass eine zusätzliche CT-Untersuchung überflüssig werden kann. Mit dem vom PET/CT-Zentrum St. Claraspital eingesetzten Hochleistungsgerät, welches derzeit das modernste weltweit ist, beträgt die Untersuchungszeit nur noch etwa 20 Minuten.

Wie ist der Ablauf einer PET/CT?

PET und CT werden unmittelbar nacheinander im gleichen Gerät durchgeführt. Die reine Untersuchungszeit im Gerät beträgt 15-20 Minuten. Der gesamte Zeitbedarf inklusive Vorbereitungszeit liegt bei 1.5-2 Stunden, da der radioaktiv markierte Zucker ca. eine Stunde braucht, bis er sich im ganzen Körper angereichert hat. Für die Dauer der Untersuchung müssen Sie ruhig und entspannt liegen können, denn nur so entstehen Bilder von guter Aussagekraft. Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege, die sich in die Öffnung des PET/CT Gerätes hineinbewegt. Die Öffnung ist relativ weit und die Röhre relativ kurz, sodass Sie sich nicht eingeengt fühlen müssen und ständig Kontakt zu dem Sie betreuenden medizinischen Personal halten können. Atmen dürfen Sie indessen ganz normal, ggf. erhalten Sie ein kurzes Atemkommando, mit dem Ziel, für ca. 20 Sekunden den Atem anzuhalten. Auf dem Bild zur Linken sehen Sie die PET/CT-Kamera im Untersuchungsraum.

Wie stark belastet die PET den Körper?

Der bei Ihnen verwendete, markierte (Trauben-) Zucker (die Abkürzung ist FDG) hat eine Halbwertszeit von 110 Minuten, das bedeutet, dass bereits nach 2 Stunden nur noch die Hälfte der ursprünglich injizierten Radioaktivität im Körper vorhanden ist. Daher ist die Strahlenexposition gering. Sie entspricht etwa dem Wert der natürlichen, jährlichen Strahlenbelastung. Der radioaktive Zucker selbst hat auf Ihren Organismus keine Nebenwirkung –Zucker dieser Form ist in Ihrem Körper bereits in wesentlich grösserer Menge vorhanden als die verwendete Dosierung für die PET. Da Zucker auch mit der Nahrung aufgenommen bzw. aus Nahrungsbestandteilen im Körper hergestellt wird, ist es besonders wichtig, dass Ihre letzte Mahlzeit bzw. Einnahme von zucker-/kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung zurückliegt. Der zusätzlich aufgenommene / im Körper hergestellte Zucker würde die Untersuchung so sehr stören, dass wir sie nicht durchführen könnten.

Der bei Ihnen verwendete Zucker wird speziell für Sie hergestellt. Da der Herstellungsprozess ziemlich heikel ist, kann es, wenn auch sehr selten, zu Produktionsausfällen kommen. Erst kurz vor dem Untersuchungsbeginn ist es dem Hersteller möglich, uns mitzuteilen, ob der Termin unsererseits eingehalten werden kann oder nicht. Sollte ein Termin aus­fallen, werden wir versuchen, Sie umgehend noch zu Hause telefonisch zu erreichen, um Ihnen den Weg zu uns zu er­sparen und mit Ihnen einen Ersatztermin zu vereinbaren. Umgekehrt bitten wir Sie, uns spätestens am Vormittag vor dem Untersuchungstag zu informieren, wenn Sie einen Termin nicht einhalten können, da wir Ihnen sonst das Medikament in Rechnung stellen müssen (ca. 600 CHF).

Untersuchungstag

Im Vorfeld Ihrer Untersuchung hat der behandelnde Arzt die Entscheidung getroffen, ob für die Untersuchung zusätzlich zum radioaktiven Zucker ein Röntgenkontrastmittel notwendig ist. Falls dies der Fall ist, bekommen Sie einen kurzen Fragebogen zum Ausfüllen, um die Möglichkeit einer Unverträglichkeit von Röntgenkontrastmittel in Ihrem speziellen Fall bestimmen zu können. Danach werden Sie, falls der Magendarm-Trakt beurteilt werden soll, zunächst einen Kontrastmittel-Trunk bekommen, der den Magendarm-Trakt für die Computertomographie besser sichtbar macht.

Je nach Untersuchungstyp wird Ihnen im Anschluss der Zucker sofort oder nach einer gewissen Wartezeit gespritzt. In jedem Fall dürfen Sie bei uns vor der Untersuchung einige Zeit liegen. Während dieser Zeit sollten Sie sich möglichst gut ent­spannen, um eine unnötige Substanzanreicherung in der Muskulatur zu verhindern. Unmittelbar vor der Untersuchung sollten Sie die Blase entleeren, da wir die ca. 20 Minuten dauernde Aufnahme nicht unterbrechen können. Zur Untersuchung werden Sie auf dem beweglichen Aufnahmetisch so bequem wie möglich gelagert. Die nötigen Einstellungen und Markierungen werden vorgenommen. Gegebenenfalls wird mit dem Beginn der Computertomographie zusätzlich ein Röntgenkontrastmittel mittels einer Injektionspumpe als Kurzinfusion verabreicht.

Sollten Sie unter Platzangst leiden, so können wir Ihnen vor den Aufnahmen ein Beruhigungsmedikament geben. Sie sollten dann aber in Begleitung kommen, da Sie nachher nicht mehr Auto fahren dürfen. Bitte melden Sie sich in diesem Fall telefonisch vor dem Termin bei uns!

Zusammenfassung der verschiedenen PET-Untersuchungen

Standard-Ganzkörper-PET/CT:

PET/CT-Untersuchung mit Niedrig-Dosis-Computertomographie (ohne Kontrastmittel-Gabe)

  • Wartezeit (= Zeit, die der Zucker benötigt, um sich im Körper zu verteilen) liegend vor der Aufnahme: ca 60-90 Min.
  • Untersuchungszeit am Gerät: ca. 15-20 Minuten
  • Nüchtern: mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung. Stilles Wasser dürfen Sie zu sich nehmen.

Fusions-Ganzkörper-PET/CT:

PET/CT-Untersuchung mit diagnostischer Computertomographie (mit intravenöser und oraler Kontrastmittel-Gabe)

  • Wartezeit (= Zeit, die der Zucker benötigt, um sich im Körper zu verteilen) liegend vor der Aufnahme: ca 60-90 Min.
  • Untersuchungszeit am Gerät: ca. 20-25 Minuten
  • Kontrastmittelgabe: Über einen Lautsprecher hören Sie das Atemkommando. Durch die Glasscheibe kann die Fachfrau / der Fachmann für medizinisch-technische Radiologie (MTRA) Sie während der ganzen Untersuchung sehen und über das eingebaute Mikrofon hören. Das Kontrastmittel wird schnell in die Vene gespritzt, Sie können ein mehr oder weniger starkes Wärmegefühl im ganzen Körper verspüren, das aber schnell wieder abklingt und völlig normal ist. Der Untersuchungstisch wird zur Messung langsam durch das Gerät gefahren. Bitte beachten Sie das Atemkommando. Sie müssen für maximal 20 Sekunden die Luft anhalten.
  • In Ausnahmefällen kann es während oder nach der Gabe von Kontrastmitteln zu einer allergischen Kontrastmittelreaktion kommen, in leichten bis mittelschweren Fällen zu Hautausschlag, Jucken, Niesen, Übelkeit, Schwindel oder ähnlichen Symptomen. Diese sind durch Medikamentengabe behandelbar. Sollten solche Beschwerden bei Ihnen auftreten, oder wenn Sie sich unsicher sind, ob die Reaktion, die Sie verspüren «normal» ist, melden Sie uns dies bitte sofort, damit wir entsprechend reagieren können.
  • Nüchtern: mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung. Stilles Wasser dürfen Sie zu sich nehmen.

Hirn-PET/CT

  • Wartezeit: liegend in ruhiger, abgedunkelter Umgebung: 30 Min. Möglichst gute Entspannung bei geschlossenen Augen ist während der Anreicherungsphase erforderlich, um die Hirntätigkeit auf eine Ruhetätigkeit umzustellen.
  • Untersuchungszeit am Gerät: ca. 15 Minuten
  • Nüchtern: 4 Stunden vor der Untersuchung. Stilles Wasser dürfen Sie zu sich nehmen.

Ist bei Ihnen Zuckerkrankheit (Diabetes) bekannt?

Wenn ja, dann informieren Sie uns bitte bis spätestens am Vortag der Untersuchung, damit wir Ihnen ggf. spezielle Anweisungen geben können. Wenn sie morgens Tabletten zur Senkung des Blutzuckerspiegels einnehmen, sollten Sie diese in der Regel am Untersuchungstag einnehmen. Wenn Sie Insulin spritzen, lassen Sie bitte die Injektion am Untersuchungstag weg und kommen nach Möglichkeit eine Stunde früher als der Ihnen mitgeteilte Untersuchungstermin, damit wir den Blutzucker messen und ggf. ein kurzwirksames Insulin in die Vene einspritzen können.

Bitte befolgen Sie in jedem Fall unsere Anweisungen. Die Untersuchung kann sonst nicht durchgeführt werden, und das für Sie hergestellte, radioaktive Medikament zerfällt dann, ohne dass es genutzt werden kann. Zusätzlich kann dann u.U. das Gerät nicht belegt werden, was weitere Kosten verursacht.

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