Gros­ser Fort­schritt für Pa­ti­en­ten: kei­ne Haut­mar­kie­run­gen mehr bei Be­strah­lun­gen am Claraspital

17. April 2023
Das Claraspital ar­bei­tet bei Be­strah­lun­gen neu mit ei­nem in­no­va­ti­ven Ober­flä­chen­scan­ner mit ko­dier­tem Li­cht, der den Ein­sa­tz von Haut­mar­kie­run­gen mit Filz­stift oder Tat­toos über­flüs­sig macht. Hier­durch wer­den Si­cher­heit, Prä­zi­si­on und ins­be­son­de­re der Pa­ti­en­ten­kom­fort in der Krebs­the­ra­pie deut­lich ge­stei­gert.

Neu ersetzt ein Oberflächenscanner bei sämtlichen Bestrahlungen die bisher notwendigen Hautmarkierungen mit Filzstift oder Tattoos. Diese Bestrahlungen ohne Hautmarkierungen, sogenannte markerlose Bestrahlungen, bringen für die Patientinnen und Patienten eine deutliche Steigerung der Lebensqualität und des Komforts mit sich.

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Früher wurden mit Filzstift oder Tattoos Hautmarkierungen auf den Körper gezeichnet, um die Patienten im Verlauf der wochenlangen Bestrahlung täglich in die richtige Bestrahlungsposition zu bringen. Damit waren stets Einschränkungen in der Körperpflege (Duschen, Waschen) und im Freizeitverhalten (Sport, Schwimmen) verbunden.

Mit der neuen Behandlungsmethode gibt es diese Einschränkungen nicht mehr: Bei der markerlosen Bestrahlung werden die Patienten kontinuierlich in Echtzeit mit Stereokameras mit kodiertem Licht abgetastet. Die dabei erfassten rund 20.000 Lichtpunkte werden analysiert, in eine dreidimensionale Abbildung umgewandelt und mit Referenzaufnahmen zur Deckung gebracht. Diese Methode funktioniert mit Licht und kann in Zukunft wahrscheinlich sogar die Strahlenbelastung senken, da auf zusätzliche Röntgenaufnahmen verzichtet werden kann. So können die Patienten schneller und genauer in die vorgesehene Bestrahlungsposition gebracht werden.

Jede unwillkürliche Änderung der Position – durch tiefes Atmen, Räuspern oder Husten – wird aufgenommen und die Bestrahlung bei Bedarf sofort unterbrochen. Darüber hinaus unterstützt die markerlose Bestrahlung auch bei der Herausforderung, dass sich die Organe im Verlauf der einzelnen Therapiesitzungen ganz natürlich bei jedem Atemvorgang bewegen.

Mit der markerlosen Methode können neue Bestrahlungstechniken wie die «tiefe Atemanhaltetechnik» eingesetzt werden, bei denen die Atmung analysiert und nur in bestimmten Atemphasen bestrahlt wird, um das gesunde Gewebe zu schonen. So kann die Strahlendosis am Herzen bei Patientinnen mit Brustkrebs und der gesunden Lunge bei Patienten mit Lungenkrebs deutlich reduziert und Nebenwirkungen vermieden werden.

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Oberflächenscanner mit Stereokameras. Das System sendet kodiertes Licht auf den Patienten oder die Patientin, welches mit Kameras analysiert und mit Referenzaufnahmen für die Patientenpositionierung verglichen wird. Die Anwendung ist völlig ungefährlich, da sie nur mit Licht erfolgt. In Zukunft kann durch die Methode sogar die Strahlenbelastung gesenkt werden, da teilweise auf Positionierungsaufnahmen mit Röntgenstrahlen verzichtet werden kann.

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Reduktion der Strahlendosis am Herzen durch Atemanhaltetechnik bei Brustkrebsbestrahlungen: Auf diesem Monitor können die Patienten ihre eigene Atemkurve sehen und steuern (kleines Bild rechts unten). Durch eine tiefe Einatmung mit Atemanhaltetechnik während der Bestrahlung entfernt sich die bestrahlte Brust vom Herzen. Hierdurch wird das Herz geschont und Nebenwirkungen vermieden. Am Bestrahlungsgerät wird die Atemkurve aufgezeichnet. Eine Bestrahlung ist nur bei korrekter, tiefer Einatmung möglich (Bild links unten).

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