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Forschung für wirksamere Behandlungen

Um Behandlungskonzepte zu verbessern und neuartige Therapien zu entwickeln, ist Forschung unabdingbar. Das Claraspital Basel, das seit jeher klinische Forschung betreibt, möchte medizinische Innovationen optimal fördern und schreibt daher gemeinsam mit der St. Clara Forschung AG jährlich eine Projektförderung aus.


Die Forschungsförderung am Claraspital Basel sieht pro Jahr eine Unterstützung von Projekten vor. Die Vergabe erfolgt gemäss dem Reglement Forschungsförderung der St. Clara Forschung. In einem peer-review-Prozess wurden für 2024 aus 11 eingegangenen, wissenschaftlichen Gesuchen 4 interessante und unterstützungswürdige Studienprojekte gefördert:

 

Open versus robotic retromuscular repair in medium to large ventral hernias – The PRIOR multicentre randomized controlled trial. 

Dr. med. Johannes Baur, Dr. med. Julian Süsstrunk, Dr. med. Fiorenzo Angehrn


In vielen Bereichen der Bauchchirurgie wird heute minimalinvasiv also über kleine Schnitte operiert. Bei Brüchen der Bauchwand ermöglichen modernere, roboter-assistierte Verfahren eine Netzeinlage analog der offenen Chirurgie in den Schichten der Bauchmuskulatur ausserhalb der Bauchhöhle. Ob erstgenannte Verfahren die erwünschten Vorteile wie einen kürzeren Krankenhausaufenthalt oder weniger Wundkomplikationen bedingen, ist bislang in Studien nicht hinreichend untersucht. Die PRIOR-Studie vergleicht deshalb den offenen mit dem robotischen minimalinvasiven Hernienrepair mit retromuskulärer Netzeinlage, prospektiv, randomisiert, verblindet und multizentrisch.

Assessment of thyroid surgery scarring and healing by evaluating the notion of aesthetic impact on quality of life (ATHENA trial): a prospective study.

Dr. med. Adisa Poljo, Dr. med. Stephanie Taha


Diese Studie untersucht die langfristigen Auswirkungen der Schilddrüsenchirurgie auf Patient/innen bezüglich Narbe, Aussehen und Lebensqualität. Sie konzentriert sich auf einen operativen Zugang per Halsschnitt und befragt Patient/innen nach ihrer Zufriedenheit mit den Narben und ihrem allgemeinen Wohlbefinden bis zu einem Jahr nach der Operation. Ziel ist es, die Versorgung nach Schilddrüsenoperationen unter Berücksichtigung der Patientenperspektive zu verbessern.

Uniportal VATS vs. Uniportal RATS anatomic lung resection, a randomized, single-blinded clinical trial evaluating short- and long-term results.


Dr. med. Dominik Flury, Prof. Dr. med. Gregor Kocher


Das Forschungsprojekt vergleicht zwei fortschrittliche thoraxchirurgische Ansätze zur Behandlung von Lungenkrebs: das video-assistierte (VATS) und das roboter-assistierte Operations-Verfahren (RATS).

Bei der VATS führt der Lungenchirurg die Operation mit Hilfe einer Kamera und speziellen Instrumenten durch einen kleinen Schnitt am Brustkorb durch. Die roboterassistierte Operation nutzt für denselben Eingriff ein Robotersystem, das die Instrumente noch präziser zu bewegen vermag und vom Chirurgen von einer Konsole aus gesteuert wird. Das Ziel ist es, die kurz- und langfristigen Ergebnisse beider Verfahren miteinander zu vergleichen, um herauszufinden, von welchem Operationsverfahren die Patient/innen am meisten profitieren können.

From mice to men: The SUMO pathway in pancreatic ductal adenocarcinoma and its potential as targeted therapy.


Dr. med. Suna Erdem-Sanchez


Forschungsarbeiten der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Aktivierung des Immunsystems einen wichtigen Eckpfeiler in der Bekämpfung des Pankreaskarzinom darstellt und möglicherweise auch das Risiko seiner Ausbreitung reduzieren kann. «SUMO» bezeichnet eine Proteinmodifikation, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung von bösartigen Tumoren zu spielen scheint. Gemeinsam mit anderen Forschern haben wir bereits in Mausmodellen nachgewiesen, dass die therapeutische Hemmung dieser SUMO-Proteine einen nachhaltigen Effekt auf das Tumorwachstum und somit das Gesamtüberleben hat.

Wir möchten nun diese Ergebnisse auf die Gewebepräparate unserer Patienten anwenden und untersuchen, ob 1. SUMO beim menschlichen Pankreaskarzinom tatsächlich eine Rolle spielt und ob 2. die Anzahl von SUMO-Proteinen mit dem weiteren Verlauf der Erkrankung assoziiert ist. Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse die Grundlage für eine klinische Studie bilden werden, die die Hemmung dieser SUMO-Proteine in den multimodalen Therapieansatz für das Pankreaskarzinom integrieren wird. Wenn sich dieser Ansatz als wirksam erweisen sollte, könnte er auch einen radikalen Einfluss auf die Behandlung von Patienten mit metastasiertem Tumorleiden (Stadium IV) haben.

 

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