Ein Stoma bezeichnet eine operativ geschaffene Verbindung des Darms mit der Bauchdecke. Über diese Verbindung kann der Darminhalt abgeleitet werden, wenn dies auf natürlichem Wege aufgrund einer Erkrankung oder Operation nicht mehr möglich ist. Der Umgang mit einem Stoma bedarf einer qualifizierten Beratung, um eine optimale Versorgung sicherzustellen, damit die Patient/innen nicht durch zusätzliche Komplikationen belastet werden. Die hohe Zahl der betreuten Stomaanlagen – so wurden 157 Patienten im vergangenen Jahr betreut – steigert die Kompetenz der Clarunis-Spezialisten erheblich. «Auch mit einem künstlichen Darmausgang lässt sich ein normales, erfülltes Leben führen», erklärt Dr. med. Marc-Olivier Guenin.

Die Ankündigung, dass nach einer Operation ein Stoma gelegt werden muss, löst meist viele Ängste, Sorgen und Unsicherheiten aus. In der Gesellschaft gilt eine Stomaanlage als Tabuthema.  Wenn immer möglich bieten die Stomaexpertinnen von Clarunis diesen Patient/innen ein präoperatives Gespräch an, bei dem Ängste angesprochen, Unsicherheiten und offene Fragen geklärt werden können. «Wir versuchen eine Vertrauensbasis mit dem Patienten resp. der Patientin aufzubauen. Deswegen ist während der ganzen Therapiedauer möglichst immer die gleiche Therapeutin Ansprechpartnerin», erklärt Regula Fritschi, zertifizierte Wundmanagerin. Einfühlungsvermögen sei eine wichtige Eigenschaft für ihre tägliche Arbeit, fährt sie fort. «Je nach Wunsch und Bedarf ziehen wir auch die Angehörigen hinzu und sind in engem Kontakt mit den zuständigen Ärzt/innen.» so Fritschi.

Noch während des Spitalaufenthalts instruieren die Stomaexpertinnen die Patient/innen über den Umgang mit der Stomaversorgung und dem Stomamaterial. Dies bringt Routine, Sicherheit und Selbstständigkeit und unterstützt die Patient/innen dabei, den Weg in den Alltag zurückzufinden. Das Ziel ist eine gute Lebensqualität mit möglichst geringen Einschränkungen.

Auch nach dem stationären Aufenthalt beraten und begleiten die Stomaexpertinnen die Patient/innen weiter. Einerseits in Bezug auf alle Fragen rund um die Themen Stoma- und Wundversorgung, andererseits um Fragestellungen bzgl. Beruf, Leben in der Familie, zu Partnerschaft und Sexualität, zur psychologischen Gesundheit, zu Ernährung, Kleidung oder Sport zu besprechen und zu klären. Nach einer Stomarückverlegung erhalten die Patient/innen Informationen und Tipps, wie sich ihre Darmtätigkeit rasch wieder normalisiert.