Bariatrie

Anerkannte Forschung

 

In der Schweiz sind rund 42 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, davon sind 11 Prozent adipös. Fettleibigkeit und Diabetes ist weit in der Gesellschaft verbreitet und hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Dabei ist die gewichtsreduzierende Chirurgie (Magenbypass-OP, Schlauchmagen-OP) den konservativen Therapien deutlich überlegen: Es gelingt, das Gewicht dauerhaft zu senken und zu stabilisieren, die Folgeerkrankungen zu vermindern, die Lebensqualität zu verbessern und überdies die Lebenserwartung zu verlängern. 


Für Prof. Dr. Ralph Peterli, Chefarzt Stv. von Clarunis – Universitäres Bauchzentrum Basel am Standort Claraspital und Leiter des Bariatriezentrums, sind diese Eingriffe ein möglicher Weg, den Adipositas-Patient/innen langfristig zu helfen.

Im Rahmen einer international viel beachteten Studie ermittelte er, dass Magenbypass und Schlauchmagen-OP ähnliche Ergebnisse erzielen: bei beiden Operationen nehmen die Patient/innen zwei Drittel ihres Gewichts ab. Bei Patient/innen mit einem bestehenden Magensäurereflux unterscheiden sie sich jedoch. Ralph Peterli empfiehlt solchen Patient/innen einen Magenbypass, da bei diesem Eingriff die Symptome eher beseitigt werden können, als mit einer Schlauchmagen-OP. 

Pflichtleistung der KLV


2021 wurde die metabolische Chirurgie für Patient/innen mit schwer kontrollierbarem Typ-2-Diabetes-mellitus sowie einem Body-Mass-Index von mindestens 30 kg/m2 als Pflichtleistung in die Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) aufgenommen.

 

 

 

Für HSM-Leistungsauftrag empfohlen


Im vergangenen Jahr hat das Schweizer Beschlussorgan für hochspezialisierte Medizin IVHSM die Leistungsaufträge für die hochspezialisierten Eingriffe komplexe bariatrische Chirurgie reevaluiert und den Standort Claraspital dafür empfohlen. Die Leistungszuteilung bekräftigt die Position als wichtiger Leistungserbringer in der hochspezialisierten Behandlung von bariatrischen Eingriffen und sichert das medizinische Angebot der Region Nordwestschweiz in diesem Bereich.

«Dieser Zuteilungsentscheid, der die komplexen Eingriffe an Spitäler mit grosser Erfahrung auf diesem Gebiet regelt, erhöht die Sicherheit für die Patientinnen und Patienten», erklärt Prof. Peterli. Das als «European Centre of Excellence for Bariatric Surgery» zertifizierte Bariatriezentrum hat in den vergangenen 26 Jahren mehr als 5000 Eingriffe vorgenommen, jährlich über 70 davon gehören zu den hochspezialisierten Eingriffen.

«Da bariatrische Therapien hochkomplex sind, sind Selektion und Vorbereitung ebenso wichtig wie ein korrekt durchgeführter chirurgischer Eingriff und eine lückenlose Nachbehandlung. Im Claraspital arbeiten Stoffwechselspezialisten, Chirurgen und Psychiater sehr eng und vor allem gleichberechtigt zum Wohl der Patient/innen zusammen.» 

 

 

Ausgezeichnete Forschung


Forschung ist für das Bariatriezentrum von hoher Bedeutung, da die wissenschaftlichen Erkenntnisse Verbesserungen der Operationstechniken und weiterer therapeutischer Ansätze ermöglichen, was die Behandlung letztlich sicherer und effektiver werden lässt. Eine grosse klinische Multizenterstudie unter der Leitung von Prof. Peterli erhielt zudem 2021 den Zuschlag zur Förderung durch den Schweizerischen Nationalfonds. Die Zusage von Forschungsgeldern ist ein weiteres Qualitätsmerkmal für die Adipositaschirurgie am Claraspital.